Es war ein besonderer Abend, heute im Marler Stadttheater: Zum 60. Mal vergeben wurde der Grimme-Preis – konkreter: insgesamt vierzehn Grimme-Preise sowie drei Sonderpreise. Im Mittelpunkt standen dabei die Preisträger*innen, es war ihr Abend. Ausgezeichnet wurden Fernsehsendungen und -leistungen, die für die Programmpraxis vorbildlich und modellhaft sind.
Durch die Preisverleihung führte die Moderatorin Siham El-Maimouni, musikalisch begleitet von Helmut Zerlett und Band. El-Maimouni ist unter anderem für „Die Sendung mit der Maus“ als Reporterin im Einsatz und erhielt für die Maus-Spezial-Sendung „Marokko-Maus“ in diesem Jahr sogar einen der begehrten Preise – in der Kategorie Kinder und Jugend. Über die Auszeichnung für die Besondere Journalistische Leistung durfte sich die Journalistin Katharina Willinger freuen, die von der Jury wegen ihrer transparenten und kontinuierlichen Auslandsberichterstattung aus der Türkei und dem Iran gewürdigt wurde. Die Besondere Ehrung des Preisstifters Deutscher Volkshochschul-Verband (DVV) ging an das Team von „heute – in Europa“. Bereits seit 25 Jahren informiert das werktägliche Nachrichtenmagazin mit dem Schwerpunkt auf Deutschlands Nachbarländer, zeigt Hintergründe auf und fängt Stimmen von Europäer*innen ein. Eine Übersicht aller Preisträger*innen findet sich hier.
Anlässlich der Verleihung ist wieder eine Preispublikation erschienen. Hier findet sich nicht nur die ausführliche Begründung des Preisstifters zur Besonderen Ehrung, es werden auch die Gewinner*innen und die Nominierten noch einmal ausführlicher vorgestellt. Im Magazinteil geht es um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Grimme-Preises: Ein Beitrag setzt sich mit den vergangenen sechs Jahrzehnten auseinander während ein Comic noch einmal die mehrstufige Preisfindung erklärt. Im Interview schildern Shahrzad Golab und Michael Schwertel ihr „erstes Mal“ beim Grimme-Preis, diskutieren über den medialen Qualitätsdiskurs heute und morgen, aber auch Parallelen und Differenzen zwischen dem Online Award – wo sie beide bis dato tätig waren - und dem Grimme-Preis. Sie ist hier verfügbar.
Als offizielles Grimme-Archiv präsentiert die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen anlässlich des Preisjubiläums vom 9. Mai bis 31. Oktober 2024 die Jubiläumsschau „Fokus Fernsehen: 60 Jahre Grimme-Preis“ (in den Räumlichkeiten Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin). Die Präsentation in der Mediathek Fernsehen wirft einen Blick auf prämierte Werke der Preiskategorie Fiktion und zeigt, wie sich das Fernsehen und die Spruchpraxis der Grimme-Jury im Laufe der Zeit gewandelt haben.
Am Donnerstag, 23. Mai, 19:00 Uhr kommen in der Deutschen Kinemathek (ebenfalls in den Räumlichkeiten Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin). Preisträger*innen und Weggefährt*innen des Grimme-Preises zusammen und blicken in einem Gespräch auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Preises. Zu Gast: Alice Agneskirchner (Dokumentarfilmerin und Grimme-Preisträgerin 2020), Lucia Eskes (Leiterin Grimme-Preis) und Jenni Zylka (freie Journalistin und Mitglied Jury Information & Kultur 2024), Moderation: Klaudia Wick (Deutsche Kinemathek). Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Grimme-Preis statt, der Eintritt ist frei.